Mit Leichtigkeit und Begeisterung sich selbst und die Mitarbeiter für exzellente Kundenkontakte motivieren!

Ich wünsche Ihnen viel Schwung und Heiterkeit und dass Sie Ihre Servicebegeisterung auf die Mitarbeiter übertragen können. Geniessen Sie einen erfolgreichen Service-Frühling!

Liebe Leserin, lieber Leser,
dieser Thinkletter ist den wichtigsten Führungskräften im Service gewidmet:
den Team- und Gruppenleitern.

Denn: Team- und Gruppenleiter sind entscheidend für die Motivation der Service-Mitarbeiter. Und deren Motivation ist entscheidend für die Service Qualität.

So hängt die grundlegende emotionale Motivation eines Mitarbeiters sehr stark vom Verhalten seines direkten Vorgesetzten ab: „Die direkten Vorgesetzten sind die entscheidenden Treiber für die Motivation der Mitarbeiter. Das zeigen unsere zahlreichen Studien immer wieder“, weiß unser Kooperationspartner Roman Becker, Geschäftsführer der forum! Marktforschung GmbH aus Mainz.

Wir wissen auch, dass Unternehmen, die Kunden begeistern wollen, engagierte Mitarbeiter brauchen. Ihr Spaß an der Arbeit, ihre Loyalität und ihr Einsatz sind ganz zentral für die Kundenbindung. Doch der Alltag in vielen Service-Centern ist eine spezielle Herausforderung. Besonders für die Teamleiter, die im Schnitt 15 bis 20 Servicekräfte betreuen. Sie müssen Qualitäts- und Produktivitätsziele erfüllen und in Einklang bringen, als „Mädchen für alles“ vielfältige Fragen beantworten und Aufgaben erledigen, als „Feuerwehr“ Konflikte lösen, ihre Mitarbeiter fachlich schulen und sich in zahlreiche interne Projekte einbringen.

Ihre Arbeit ist fremdbestimmt vom Anrufvolumen, von den An- und Nachfragen anderer Bereiche, von Werbe- und Vertriebsaktionen, die immer auch – oft unvorbereitet – die Service-Center treffen. Nach dem Motto: „den Letzten beißen die Hunde“ werden in diese Führungsebene alle möglichen operativen Aufgaben abgeschoben – unabhängig davon, ob diese zum Tätigkeitsgebiet gehören und wie viel Zeit diese Zusatzaufgaben fressen. Nicht wenige Teamleiter fühlen sich ausgebrannt, um nicht zu sagen sie „pfeifen auf dem letzten Loch“. Dabei kommt ihre eigentliche Aufgabe im Tagesgeschäft zu kurz: Das Führen, Motivieren und Coachen ihrer Service-Teams und das Eingehen auf die einzelnen Mitarbeiter.

Unser Plädoyer: Team-/Gruppenleiter brauchen Zeit zum Coachen und Führen, kleine, überschaubare Teams (7 bis maximal 12 Mitarbeiter) und selbst eine sehr viel größere Wertschätzung, als den Service-Teamleitern in den Unternehmen oftmals widerfährt. Und sie brauchen eine neue Rollendefinition: als emotionale Coaches ihrer Mitarbeiter.

Wie sehen die Rolle und die Aufgabe der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen aus?

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen

Ihre

Helga Schuler

HS@top-perform.de oder 06128 7480908

Die neue Rolle der Teamleiter

Führen mit Kompetenz und Empathie – Der Teamleiter als emotionaler Coach

Viele engagierte Callcenter-Manager und Teamleiter überlegen sich immer wieder neue Aktivitäten, um die Mitarbeiter zu motivieren. Sie stoßen mit gut gemeinten Incentives mittlerweile an eine Grenze und stöhnen: „Was sollen wir denn noch tun, damit die Leute bei der Stange bleiben…“ Teamleiter dagegen, die sich als emotionaler Coach für Mitarbeiter verstehen und hierfür ausgebildet sind, können Menschen, die im Service emotionale Schwerstarbeit leisten, zeigen, wie sie auch in stressigen Situationen motiviert und entspannt bleiben.

Die so verstärkte Eigen-Motivation ist nicht ständig von immer neuen äußeren Reizen abhängig. Anders als Incentives, die allein auf die extrinsische Motivation zielen – also zum Beispiel ein nettes Frühstück zum Start in den Tag, eine monetäre Belohnung oder ein perfektes Firmenevent. Eine angenehme Folgeerscheinung: das Führen wird einfacher und leichter. In unseren Projekten stellen die Teamleiter fest, dass wesentlich weniger an sie „rückdelegiert“ oder weitergereicht wird, die Mitarbeiter erledigen mit mehr Selbstvertrauen viel mehr selbst.

Teamleiter, die mit Kompetenz und Empathie führen,

  • haben Vertrauen in die Mitarbeiter
  • erlauben Entspannungszeiten, „kleine Fluchten“ und Gespräche zwischen den Mitarbeitern
  • zeigen Wertschätzung für die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Mitarbeiter und gehen individuell auf diese ein
  • greifen positive Ereignisse auf, setzen Impulse für eine gute Stimmung im Team
  • fordern und fördern die Eigeninitiative der Mitarbeiter und deren Entwicklung
  • helfen den Mitarbeitern, ihre Gefühle zu erkennen, auszudrücken und damit professionell umzugehen, sowie empathisch auf den Kunden einzugehen
  • nehmen die Mitarbeiter ganzheitlich wahr, sind achtsam gegenüber Körpersignalen und unausgesprochenen Botschaften
  • fokussieren im Coaching nicht nur auf fachliche Qualität und eine „saubere“ Gesprächstechnik, sondern auch auf die Fähigkeit, locker und authentisch auf Kunden einzugehen

Checkliste: Die Situation der Teamleiter in unserer Service Einheit

Unsere Teamleiter…

  stimmt stimmt

teilweise

stimmt

nicht

…sind motiviert und engagiert, sind Erfolgsgaranten für authentischen und exzellenten Service      
…tun sich leicht damit, die Unternehmensziele gegenüber den Mitarbeitern zu vertreten      
…sind locker und gut drauf, verbreiten eine gute Stimmung in den Teams      
…werden entsprechend ihrer Führungs- und Motivationspotenziale ausgesucht und gefördert      
…haben die eindeutige Vorgabe, Führung und Coaching als Prio 1 im Arbeitsalltag umzusetzen      
…werden ständig geschult, auf Mitarbeiter emotional einzugehen, und diese sowohl in ihren Telefonaten als auch in der persönlichen Entwicklung zu coachen      
…haben genug Zeit zum Führen, Coachen, für Entwicklungsgespräche und alltägliches Eingehen auf die Mitarbeiter      
…führen und coachen gerne, mit Engagement und kontinuierlich      
…sind von den Mitarbeitern als Führungskräfte respektiert und anerkannt      

Auswahl von Teamleitern im Service

Die besten Fachkräfte sind nicht unbedingt die besten Chefs – das Führungs-Potenzial und die Begeisterungsfähigkeit sollten die Auswahl treiben

In vielen Service-Centern fehlt die Leichtigkeit, die es erlaubt, den anstrengenden Alltag mit Freude, einer Prise Humor und Leidenschaft auszufüllen. Service-Mitarbeiter müssen schließlich nicht nur die Beziehungen zu den Kunden aktiv gestalten, sondern diese vielen Kontakte auch gut verarbeiten können. Ralph Lange (Kompetenz Partner TOP-PERFORM): „In kaum einem Arbeitsumfeld fällt Erschöpfung aufgrund von der Bewältigung von vielen Kontakten mehr und schneller ins Gewicht als im Service.“ Die Service-Mitarbeiter sind mit hohen Anforderungen und Belastungen konfrontiert. Sie werden hierfür nicht immer sorgfältig ausgewählt. „Kommunikation kann jeder, nach diesem Motto landen im Service oft Mitarbeiter, die an anderer Stelle nicht überzeugt haben“, mahnt Talentmanager Lange. Wenn dann auch noch der falsche Mitarbeiter zum Chef ernannt wird, verschlechtert sich häufig das Arbeitsklima rapide. Ralph Lange: „Führungskräfte, die ihrer Führungsaufgabe nicht gewachsen sind, sind gestresster und müssen ihrem Stress häufiger Luft machen. Deshalb ist es wichtig, darauf zu schauen, ob jemand die an ihn gestellten Anforderungen nicht nur gut, sondern auch leicht bewältigen kann. Leichtigkeit ist etwas anderes als gut machen.“ Und: ob es dem zukünftigen Teamleiter leicht fällt, andere zu begeistern und zu motivieren…sowohl im Hinblick auf die Kunden als auch die Mitarbeiter.

Deshalb ist es sinnvoll, Teamleiter auszusuchen und zu fördern, die Talent für Serviceorientierung haben und diese überzeugend auf die Mitarbeiter übertragen können.

So beurteilen Sie, ob Mitarbeiter Serviceorientierung „im Blut“ haben: Ein guter Kandidat

  • hat Leidenschaft und „Sendungsbewusstsein“ für Service, er möchte dies auch seinem Team vermitteln
  • hat Humor, kann in Situationen auch das Komische sehen
  • ist neugierig auf die Menschen und hat Spaß an Kontakten
  • kann loslassen (im Gegensatz zu Management über Kontrolle) und sich auf ein Management der Rahmenbedingungen und der Emotionen beschränken
  • hat Urvertrauen (in sich selbst und andere, vertraut darauf, auch in schwierigen Situationen Lösungen zu finden)
  • ist zielorientiert ohne „verbissen“ zu sein
  • ist experimentierfreudig, immer auf der Suche nach besseren, leichteren Lösungen
  • ist grundsätzlich neugierig und offen und mutig
  • hat Bodenhaftung, um bei aller Neugier und Experimenten nicht abzuheben und verlässlich zu bleiben

Tipps, wie Sie die Führung der Service Mitarbeiter durch die Teamleiter optimieren können

  • Machen Sie Führung und Coaching als eindeutige Priorität im Arbeitsalltag der Teamleiter deutlich (wie viel Zeit seiner Arbeitszeit soll der Teamleiter auf Führung und auf Coaching verwenden?)
  • Machen Sie eine penible Inventur der Tätigkeiten der Teamleiter und der Prozesse, für die diese verantwortlich sind und was der jeweilige Arbeitsanteil der Teamleiter ist, auch was die scheinbar banalen Dinge betrifft
  • „Entrümpeln“ Sie gemeinsam mit den Teamleitern deren Aufgabenportfolio und setzen klare Schwerpunkte
  • Reflektieren Sie die Führungskultur im Service Center: Wie kann es für die Teamleiter leichter werden zu führen, welche Rahmenbedingungen braucht es, aber auch: wie kann die Selbstmotivation der Mitarbeiter aktiviert werden
  • Erarbeiten Sie mit den Teamleitern, wie die aktive Gestaltung der Kundenbeziehungen sowie Spaß und Entspannung die Arbeit der Mitarbeiter und Teamleiter interessanter werden lassen kann
  • Schulen Sie Ihre Teamleiter zum Thema „Führen und Coachen mit Empathie“, sodass es ihnen leichter fällt, Emotionen und die emotionale Dynamik in Teams für die Motivation der Mitarbeiter zu nutzen

Die Geschichte zum Schluss

Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen und sagte: „Höre Sokrates, das muss ich dir erzählen!“

„Halte ein!“ – unterbrach ihn der Weise, „Hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“

„Drei Siebe?“, fragte der andere voller Verwunderung.

„Ja, guter Freund! Lass sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht: Das erste ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?“

„Nein, ich hörte es erzählen und…“

„So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst gut?“

Zögernd sagte der andere: „Nein, im Gegenteil…“

„Hm…“, unterbracht ihn der Weise, „So lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden. Ist es notwendig, dass du mir das erzählst?“

„Notwendig nun gerade nicht…“

„Also“ sagte lächelnd der Weise, „wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit.“